Beitrag von unserem Gastautor Herr Lüling, der die Aktion auch ins Leben gerufen hat.
Am Freitag, dem 27. Januar 2023 jährte sich etwas, was schon 78 Jahre zurücklag, aber immer noch von Bedeutung für uns heute ist. Die Rote Armee der Sowjetunion befreite kurz vor Kriegsende das Konzentrationslager Auschwitz und beendete damit das unvorstellbare Leid, was sich an diesem Ort des Todes und des Grauen abspielte. Allein in Auschwitz wurden über eine Millionen Menschen durch Vergasung, Folter, Krankheit, Erschöpfung und Willkür getötet – etwa 90% davon Juden. Die Juden wurden von den Nazis von Anfang an als angebliche Schädlinge betrachtet, schrittweise entrechtet und gerade im 2. Weltkrieg brutal und erbarmungslos verfolgt. Hitlers erklärtes Ziel war es, das Judentum weltweit auszulöschen. Nicht nur die Nazis, auch viele gewöhnliche Deutsche beteiligten sich direkt und indirekt an der Ausgrenzung und den Morden – Widerstand und Protest gab es nur sehr selten.
Die Ermordung fand sowohl durch Massenerschiessungen als auch durch industrielle Vernichtung in Konzentrations- und Vernichtungslagern wie Auschwitz oder Treblinka statt. Eine KZ-Außenstelle war sogar bei uns in der Nähe in Porta Westfalica. Insgesamt wurden etwa 2/3 der europäischen Juden ermordet, etwa 6 Mio. Menschen – eine unvorstellbare Zahl.
Zu den Getöteten zählten auch viele Kinder und Teenager in unserem Alter. Eines der bekanntesten Opfer war z. B. Anne Frank – ein kluges und lebensfrohes Mädchen, welches zusammen mit ihrer Schwester im KZ Bergen-Belsen getötet wurde.
Für uns Schüler heute liegen diese grausamen Ereignisse schon eine Zeit zurück. Umso wichtiger ist es, dass diese in Erinnerung gehalten werden. Aus Respekt vor den Opfern, aber auch als Mahnung an uns selbst und eine Erinnerung an unsere Verantwortung schuf die FES am offiziellen Holocaust-Gedenktag einen Rahmen zum Erinnern. Der Geschichtsgrundkurs der Q2 (12. Klasse) organisierte eine Gedenkminute und kreierte eine Stellwand mit einigen Informationen zum Holocaust. Darunter waren Zeichnungen zum Aufbau der KZs, Karten, Zitate und Bilder mit Kontextinformationen.
Die Schweigeminute fand um 09:30 Uhr statt und unterbrach ganz bewusst den Unterricht. Durch Lautsprecher wurde auf den Gedenktag und den Grund für diesen hingewiesen, damit auch jüngere Schüler grundsätzlich verstehen konnten, worum es geht. Tom aus dem Geschichtskurs las dazu einen Text vor, den er zusammen mit anderen zuvor verfasste. In den Pausen konnten die Schüler sich an der Stellwand und auch bei einem Video, was Levi zusammenschnitt, näher informieren. Davon machten auch viele Schüler Gebrauch, die Stellwand war in den großen Pausen stets umringt. So hat die Aktion gezeigt, wie wichtig Geschichte auch für uns heute ist.